Wohin mit defekten Smartphones und Tablets?
Eine Frage, die sich nicht nur Fachleute von Greenpeace stellen, sondern die früher oder später auch viele Verbraucher
beschäftigt. Immerhin gehen fast 1,5 Milliarden neue Handys (1.500.000.000 Stück) im Jahr auf der ganzen Welt
über die Ladentische. Eine Zahl, die in der globalen Welt tiefe Spuren hinterlässt. Denn die wenigsten Verbraucher
kaufen sich wohl das erste Gerät. Die meisten ersetzen ein veraltetes gegen ein modernes, um auf der Welle technischen
Fortschritts zu bleiben. Oder sie tauschen ihr defektes kurzerhand gegen ein neues aus. Damit wachsen nicht nur die
Elektronikriesen über alle Maßen, sondern auch die Elektroschrottberge.
die Uhr tickt unerbittlich
Die Verbraucher entscheiden natürlich selbst, was, wann und wieviel sie kaufen. Aber wenn die Müllberge weltweit
wie Wolkenkratzer in den Himmel wachsen, begräbt sich der Mensch bald selbst darunter. Dann zerstört er nachhaltig
ökologische Netzwerke, wo sie heute noch Hand in Hand greifen. Er vergisst, dass er sie mittel- und langfristig für sein
eigenes gesundes Weiterleben benötigt.
Zum Beispiel zeigt der Skandal um die weltweite ökologische Verunreinigung durch Mikroplastik , welche Ausmaße fahrlässige
Herstellung und Verwendung hochkomplexer Stoffe annimmt. Dabei weiß heute noch niemand genau, welche Gesundheitsschäden
Millionen Menschen dadurch erleiden. Auch wenn sich heute offenbar nur wenige Konsumenten solche Zusammenhänge bewusst
machen und die Mehrheit lieber im Kauf- und Wegwerfrausch lebt, läuft für uns alle die Uhr unerbittlich. Minute für Minute verpestet
Müll jeder Art ökologische Pfade wie Boden, Luft und Wasser.
Umsatz- und Wachstumsdenken treiben Natur in den Ruin
Noch zu oft stehen Umsatz- und Wachstumsdenken umweltgerechtem Handeln im Weg. Allein die Abfallmengen Deutschlands
zeugen davon: wie ZEIT ONLINE 2015 berichtete, produziert jeder Bürger des Landes jährlich mehr als 600 Kilogramm Müll.
Davon sind laut Greenpeace fast 22 Kilogramm Elektroschrott, der oft tonnenweise als Restmüll deklariert in Asien und Afrika
landet. Dort versuchen Einheimische an wertvolle Rohstoffe des Schrotts zu gelangen, um damit zu handeln und ihr ärmliches
Einkommen zu erhöhen. Oft tragen sie dabei schwere gesundheitliche Schäden davon, die sie noch mehr ins gesellschaftliche
Abseits drängen. Seit Jahren deckt Greenpeace diese Missstände auf und versucht auch auf politischer Ebene,
das Steuerrad zu drehen.
Die Parole der Wirtschaft heißt natürlich Gewinnmaximierung, die der Konsumenten wohl häufig "kaufen um jeden Preis".
Die Elektronikbranche macht dabei keine Ausnahme. Noch führen Produktionswahn und Müllspirale uns in pechschwarze
Tunnel, an deren Ende kein heller Hoffnungsschimmer lockt. Wahre Jammertäler liegen vor uns, wenn Wirtschaft und
Verbraucher weiterhin so verantwortungslos mit kostbaren Ressourcen spielen. Immerhin weiß jeder einigermaßen
aufgeklärte Bürger darüber Bescheid. In den Schulen gehört das zum Lehrstoff. Aber es gibt in diesem Dilemma noch
ernsthafte Hoffnung, wenn Vernunft den Knoten aus Egoismus, Profitgier und Prestigedenken aufdröselt. Denn dann bleiben
Menschen, Flora und Fauna nachhaltig vor Schaden bewahrt.
So platzt der Knoten bei Wirtschaft und Verbraucher
Wenn Rohstoffe knapp werden, muss man damit haushalten. Das Zeitalter nachhaltigen Denkens und Handelns ist schon
lange angebrochen. Doch die praktische Umsetzung steckt noch oft in den Kinderschuhen. Immerhin sagt der gesunde
Menschenverstand Dreierlei:
1. Die Herstellung neuer Elektroprodukte muss im Hinblick auf spätere Recycling- und Reparaturmaßnahmen getrimmt sein.
2. Defekte Geräte dürfen nicht kurzerhand auf dem Müll landen, sondern erstmal auf Reparaturfähigkeit geprüft werden.
3. Wertstoffe aus unreparablen Geräten müssen in den Stoffkreislauf zurückgeführt und wiederverwendet werden.
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Als Autor habe ich "Die Große Schule des Schreibens" mit Belletristik, Sach- und Fachliteratur und Journalistik bei der Axel Andersson Akademie belegt. Ebenso den "Kompaktkurs Werbetexten" beim Verlag für die Dt. Wirtschaft und die Schreibwekstatt des Verlags Spektrum der Wissenschaft (Workshop Wissenschaftsjournalismus).
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