Gespinstmotten-Raupen fressen Blätter und Triebe kahl
Im Mai zeigen sich unzählige Bäume und Büsche unter dichtem, enggewebtem Kleid: das Werk emsiger Raupen der Gespinstmotte, die im Frühjahr aus den Eiern schlüpfen. Im Kokon tummeln sich die grau-gelb-gepunkteten Raupen dieser Art. Mit unstillbarem Hunger fressen sie das Blattgrün der Pflanzen und Triebe, denn sie brauchen viel Energie zur weiteren Entwicklung vor ihrer späteren Verpuppung. Dabei bevorzugen sie Pappeln, Weiden, Weißdorn, Pfaffenhütchen und Traubenkirschen, aber auch Obstbäume. Meist nehmen die Bäume keinen dauerhaften Schaden. Der Klimawandel mag diesen zeitlich begrenzten Stress der Bäume allerdings noch verstärken. Milde Winter fördern die Entwicklung der Gespinstmotten.
Gespinstmotten-Raupen weben sich ein
Ohne den dichten gewebten Schutz wären Gespinstmotten-Raupen ihren Fressfeinden schutzlos ausgeliefert. Denn zum Beispiel Vögel schätzen Raupen als Leckerbissen. Auch ihr Nachwuchs profitiert davon. Viele Jungvögel wachsen im Mai und Juni heran. Ihnen bringen die Altvögel pausenlos Futter. Der klebrige Kokon, der Bäume und Büsche von oben bis unten überzieht, schützt also die Raupenpopulationen nachhaltig.

Gespinstmotten gehören zur Ordnung der Schmetterlinge
Gespinstmotten fügen Pflanzen keinen dauerhaften Schaden zu. Im Gegensatz zum Eichenprozessionsspinner ist diese Schmetterlingsart für den Menschen völlig ungefährlich.
So bekämpfen Sie Gespinstmotten auf natürliche Art
Da diese Schmetterlingsart auch an Obstbäumen keine Schäden anrichtet, brauchen Sie keine Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten. Innerhalb weniger Wochen erholen sich die Obstbäume (z.B. Apfelbäume) wieder und treiben neu aus. Nur wer die „Kahlfrass-Phase“ verhindern möchte, sollte die Raupen rechtzeitig händisch vom Baum ablesen. Ein Raupenbefall beeinflusst Ihren Ernteertrag also nicht.
Weitere Infos für Sie zum Thema „Gespinstmotte“:
Gespinstmotten im Kokon (kleine Fotostrecke)
Sehr gute Infos für Sie zur Biologie und natürlichen Regulation von Gespinstmotten auf waldwissen.net. Die Seite bietet Ihnen auch aussagekräftige Pdf-Dokumente zum Download an.
Albert Wotke informiert Sie auf dem WWF-Blog (World Wildlife Fund Deutschland) über Gespinstmotten. Mit großen Fotos von Peter Jelinek.
Beitrag des NABU Nordrhein-Westfalen über Gespinstmotten. Auch hier mit großen Fotos.
„Gespinstmotte erkennen und bekämpfen“, Beitrag aus heimwerker.de
Bleiben Sie bitte weiterhin gesund und wachsam.
Ihr oekobeobachter
© Paul Bock