Als Bodenbrüter nisten Braunkehlchen gerne im Feuchtland und auf Streuwiesen. Ihre Bestände schrumpfen seit Jahren. Nur in den Mittelgebirgen stabilisiert sich offenbar ihr Vorkommen. Alle Vogelarten benötigen natürlich geeignete Lebensräume, in denen der Tisch für sie reich gedeckt bleibt und sie ihre Gelege sicher ablegen können. Nach Angaben des NABU führt ein ganzes Bündel von Fehlentwicklungen in Deutschland dazu, dass die bevorzugten Lebensräume des Braunkehlchens mehr als mangelhaft sind. Denn im Zuge der Trockenlegung großer Flächen Feucht- und Wiesenlandes verloren die Tiere angestammte Brutgebiete. Düngemittel und Pestizide, die Vegetationen rascher und dichter wachsen lassen, machen es ihnen schwer, an Nahrung zu gelangen.

Dazu kommt, dass viele Landwirte heute schon früh im Jahr ihre Wiesen mehrmals mähen. So zerstören sie unentdeckte Gelege und Nester mit Jungvögeln. Gute Lösungen, um den Bestand der Braunkehlchen zu retten, sehen Vogelschützer in erster Linie im Erhalt von Feuchtwiesen und der Ausweitung von Brachflächen mit Sitzwarten. Grundsätzlich verspricht die weiträumige Umstellung auf ökologische Landwirtschaft auch bei dieser Vogelart eine Anhebung der Populationsgröße.

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© Paul Bock